[...] Jedenfalls bin ich ein Verfechter des
Freizeitsports “Fußball”. Hier bedeutet ein funktionierendes Auge den
Unterschied zwischen Ballbesitz und Ballverlust, zwischen Torschuss und
Luftloch, zwischen geschickter Ballannahme und getunnelt vom eigenen
Mitspieler, zwischen Brustannahme und Nasenbluten. Ich konnte in
diffusen Lichtverhältnissen nicht mehr genau abschätzen, wie schnell mir
der Ball entgegenkam und wo genau seine Position in einem
vierdimensionalen Koordinatensystem lag. War er drei oder vier Meter
entfernt? Senkte er sich schon oder lohnte es sich noch nicht, zum
Kopfball zu gehen? Erreiche ich den Ball noch? War das gerade schon der
Ball oder kommt er noch? Stehe ich auf dem Spielfeld? Ist das hier das
WM-Finale? Die Antworten kamen prompt, was zu Frust führte. Denn sie
gefielen mir nicht: der Ball war oft weg oder ich nahm ihn mit meinem
Kehlkopf an. Das ist gelinde gesagt unangenehm.
Nach kurzer Rücksprache mit der Frau, die
in meiner Wohnung lebt, habe ich mich also zum Optiker begeben. Und was
soll ich sagen? Der Optiker hat mein Gehirn kaputtgemacht! [...]
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